A LIMITED CARPET EDITION

NeedKnot ist das Label für besondere Teppiche, realisiert von der Kunsthistorikerin Marianne Karabelnik und der Designexpertin Franziska Kessler. Sie haben zeitgenössische Künstler, Designer und Kreative eingeladen, exklusive Entwürfe zu gestalten. Diese einzigartigen Teppiche führen Handwerk und Ästhetik auf das Schönste zusammen.



Der Teppich – eine immer wieder inspirierende Ressource für Designer und bildende Künstler. Für NeedKnot führen die ausgewählten Gestalter den anhaltenden Diskurs zwischen angewandter und bildender Kunst fort und machen aus diesem Gebrauchsgegenstand begehbare Kunstwerke.



Die Umsetzung der einzelnen Teppiche übernehmen die international renommierten Spezialisten Tai Ping und Manufacture Cogolin. Diese Produzenten verfügen über ein hohes Mass an handwerklichem und technischem Know-how sowie über eine Auswahl hochwertigster Materialien. Jeder Teppich wird handgefertigt und ist trotz Editionsauflage ein Unikat. Aus diesem Zusammenspiel entstehen Teppiche, die sowohl einzigartige Objekte als auch exklusive Sammlerstücke sind.



Alle Teppichmotive der NeedKnot-Kollektion werden in limitierten Auflagen gefertigt.



Jeder Teppich besitzt ein Qualitäts- und Echtheitszertifikat und wird von den Künstlern und Designern signiert und nummeriert.



Beteiligte Künstler und Designer: Christian Astuguevieille, Erik Bulatov, Ayşe Erkmen, Alex Hanimann, Nic Hess, Melli Ink, Gioia Meller Marcovicz, Torsten Neeland, Karim Noureldin.



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ÉCRITURES by Christian Astuguevieille

Die Idee zu diesem Teppich fiel Astuguevieille aus seinem persönlichen Archiv zu, das man sich als eine Anhäufung von all dem vorstellen muss, was das faszinierende Territorium seiner imaginären Zivilisation ausmacht. Darin findet sich auch ein Konvolut von kalligrafisch mit Chinatinte gesetzten Schriftzeichen, die keine eigentlichen Vokabeln bedeuten. Vielmehr sind sie ein gestisches Festhalten von Information, Wissen, inneren Bildern und selbst definierten Symbolen: die imaginäre Schrift dieser imaginären Welt, die Astuguevieille unermüdlich neu erfindet. Auf den Teppich gesetzt, lösen die weichen, dahingeworfenen Linien ein Echo aus. Sie rufen den Eindruck von Bekanntem, aber auch Fremdem hervor. Der Teppich Écritures ist in der Knüpftechnik der Berber hergestellt – als Reverenz an eine altüberlieferte Tradition. Eine solche Gegenüberstellung von Alt und Neu fragt nach der Spur zurück und darf in diesem Sinne durchaus als «Archäologie» des kulturellen Gedächtnisses verstanden werden.

Christian Astuguevieilles Phantasie ist grenzenlos. Seit den 1970er Jahren erschliesst der 1946 in Paris geborene Künstler und Designer alle Gebiete, die einen kreativen Geist erfordern. So war er nicht nur Mitbegründer des Atelier des Enfants im Centre Pompidou, dessen Atelier Volumes er leitete, er war ebenso künstlerischer Direktor von angesehenen Modehäusern wie Molinard, Rochas und Nina Ricci. Hermès verpflichtet seine Mitarbeit zudem als Artist in Residence. Für das innovative Label Comme des Garçons kreierte er bis heute über sechzig Parfums.

Astuguevieille gibt der Welt des Interior Design seit 1980 neue Perspektiven vor. Seine überraschenden Kollektionen für Möbel und plastische Objekte sind in den wichtigsten internationalen Privatsammlungen vertreten und werden auch in Museen und Galerien auf der ganzen Welt gezeigt.

Title: Écritures
Material: Tufted Berber Wool
Colors: White, Black
Size: W 120 x L 320 cm
Edition: 8 + 2 AP


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"O"  by Erik Bulatov

Erik Bulatov ist ein Maler im klassischen Sinn, bei dem das Denken um die Komposition eines Bildes geht. Für ihn ist das Bild ein Modell unseres Universums. Beim Malen wird das ihn umgebende Chaos in eine Struktur gefasst. Bulatov ist einer der wenigen Maler, die noch die Tradition einer philosophischen Kunst vertreten. Die Grundlage des Teppichs «O» ist eine Zeichnung, mit der Bulatov die endgültige Konzentration der malerischen Mittel anstrebte. Wie aber kann eine derart subtile Ausdrucksform in einen Teppich verwandelt werden, der nur aus zwei Farben besteht und wo die raffinierten Nuancen einer ziselierten Farbstiftzeichnung mit dem Herstellungsprozess unweigerlich geopfert wurden? Die Antwort liegt in Bulatovs malerischer Prämisse, wonach der Sinn eines Bildes in seiner Oberfläche gründet. Diese Fläche wird für den Betrachter zu Raum, wenn sich die Bildfläche erhöht und sich ihm nähert, oder wenn sie sich von ihm entfernt und dadurch als tieferliegender Raum wahrgenommen wird. So stellt sich «O» in der Teppichform als übersteigerter Ausdruck malerischer Prinzipien dar: das reliefartige Vor- und Rücksetzen der Kreisflächen, der konstruktive (oder konstruktivistische und damit absolute) Umgang mit der Farbfläche und schliesslich die plastische Umsetzung des Lautes O. Bulatov nimmt den im Russischen wohlklingend dehnbaren Laut O als einen Horizont wahr und führt ihn zum absoluten Zentralpunkt, der Kreisform, hin.

Der 1933 in Swerdlowsk geborene Erik Bulatov gehörte als prominentes Mitglied bereits in den 1970er Jahren zum Kreis der avantgardistischen Moskauer Konzeptionalisten, die heute als Moskauer Schule bekannt ist und die in Opposition zum offiziellen Diktat des Sowjetischen Realismus stand. 1991 emigrierte Bulatov nach Paris, wo er heute noch lebt. Seine Werke wurden in allen grossen internationalen Ausstellungen zur russischen Kunst des 20. Jahrhunderts gezeigt. Gewürdigt wurde er zudem auf der 43. Biennale in Venedig (1988) und der 3. Moskau-Biennale (2009). Zum Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Künste wurde er 2008 ernannt.

Title: O
Material: Wool, Flax, Silk
Colors: White, Black
Size: W 200 x L 200 cm
Edition: 8 + 2 AP


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TWIST  by Ayşe Erkmens

Sucht man in der Vielfalt von Ayşe Erkmens Werk nach einem Leitmotiv, so findet man es in ihrer Haltung, wie sie auf Ortsspezifisches, auf Kontexte und Begebenheiten reagiert. Die Künstlerin nimmt buchstäblich «den Faden auf», wenn sie Verbindungen zu abstrakten Vorstellungen wie Zeit, Raum, Natur, Wahrnehmung und Kunst schafft und diese zu Material werden lässt. Zurück bleiben Arbeiten, die von grosser Präzision, formal reduziert und dennoch von besonderer ästhetischer Ausdruckskraft sind. Mit derselben Logik von Wahrnehmung und Ausdruck greift Ayşe Erkmen im Teppichentwurf «Twist» für NeedKnot die kleinste Einheit auf, die am Anfang steht und in der Anhäufung zum Ganzen führt: den Faden. Erst durch die gebündelte und gewundene Anordnung der Fäden – der eigentlichen Wortbedeutung des englischen «to twist» – entsteht das Garn, mit dem gewoben oder getuftet wird und welches das Grundmaterial jeder Textilie ist. Wenn also auf Ayşe Erkmens Teppich «Twist» der Verlauf eines solchen Fadens vor dem Hintergrund seine verwirrende Linie zieht, so ist dies vergleichbar mit einer Zeichnung, die aus einer Fülle von Strichen besteht und erst in der Summe der bildgebenden Elemente das Resultat offenbart.

Ayşe Erkmen wurde 1949 in Istanbul geboren und studierte Skulptur an der Kunstakademie in Istanbul. 1993 kam sie als Artist in Residence nach Berlin und wurde 1998 Gastdozentin an der Gesamthochschule Kassel. Sie unterrichtete zudem von 2002 bis 2005 an der Städelschule in Frankfurt a. M. Im Jahre 2002 verlieh ihr das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst den Maria Sibylla Merian-Preis. Ayşe Erkmen lebt und arbeitet in Istanbul und Berlin.
Ihr vielfältiges Werk beinhaltet Skulpturen, Objekte, Installationen, Interventionen und Film. Ihre ausgedehnte Ausstellungstätigkeit ist auf der ganzen Welt zu finden. 2011 vertrat Ayşe Erkmen die Türkei an der 54. Biennale in Venedig.

Title: Twist
Material: Wool, Silk
Colors: Light Blue-Grey, Off-Black
B 333cm x L 350cm | W  131 x L 138 inches
Edition: 8 + 2 AP


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BETTY by Alex Hanimann

«Mit ziemlicher Sicherheit können wir davon ausgehen, dass der Gegenstand der Lektüre nicht hinreichend bestimmbar ist. Und doch lassen uns die frei gesetzten Zeichen nicht in Ruhe. Die Vorstellung oder auch Illusion, es müsse letztlich darum gehen, einen ganzheitlichen, integralen Text herzustellen, ist dem alles bestimmenden Wunsch nach der ultimativen Wahrheit zuzuschreiben. Wir geben uns mit Leerstellen nicht zufrieden. Des Rätsels Lösung scheint hinter einer Oberfläche von Anspielungen und Verweisen verborgen… Mit Akribie und Ausdauer machen wir uns auf die Suche. Sind es Lücken, die es zu füllen gilt? Ergänzungen, die wir machen müssen? Hilft das Verschieben oder Vertauschen einzelner Buchstaben weiter? Haben wir es mit Kürzeln, verschlüsselten Buchstabenkombinationen zu tun? Um die Sache konkreter anzugehen, fantasieren wir munter drauflos. Aber wohin führt planloses Vorgehen? Können uns Zufälle weiterhelfen, auf eine Spur führen? Was lässt sich kombinieren und verbinden? Was grenzen wir ab? Und wo bauen wir Brücken? Logisches Denken und entsprechend systematisches Vorgehen scheinen eher zum Ziel zu führen. Einen Plan aushecken also? Fragen stellen: Was wurde versteckt, was weggelassen? Wo befinden wir uns überhaupt? Und so sind wir denn überzeugt, dass es tatsächlich etwas zu finden gilt, dass es sich hier mit Sicherheit um versteckte oder verschlüsselte Botschaften handeln muss.»
Alex Hanimann, aus «Sehen und Lesen»

Alex Hanimann (geboren 1955) zählt zu den wichtigsten Schweizer Künstlern der Gegenwart. Die konzeptuelle und spielerische Verwendung von Schrift erinnert an Künstler wie Rémy Zaugg und Christopher Wool und rückt ihn ebenso in die Nähe von grossen Konzeptuellen wie Lawrence Weiner, Joseph Kosuth oder Jan Wallace. Hanimanns Werk wurde in zahlreichen Einzel- und Gruppen- ausstellungen in der Schweiz und im Ausland gezeigt.

Title: Betty
Material: Wool, Silk, Nylon
Colour: White, Red, Beige
Size: W 180 x L 236 cm
Edition: 8 + 2 AP

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MONUMENTAL TOUR by Nic Hess

Nic Hess ist bekannt für die mitreissende Dramaturgie in der Gestaltung von Wänden und Räumen, die er wie ein Meister der Graffiti-Kunst mit gestischen Chiffren und Bildern überzieht. Sein ikonographisches Repertoire besteht aus vertrauten Emblemen unserer Konsumgesellschaft, vermischt mit Bildern aus Kunstgeschichte und Populärkultur. Er spinnt den Faden der Erzählung ganz nach seinem Gutdünken und überlässt die Interpretation gewollt der Phantasie des Betrachters. 

Auf dem Teppich Monumental Tour wandert der Blick fünf Bildfiguren ab: Ein schreitender Elefant trägt einen Rucksack mit einem meditierenden Buddha, der wiederum den Kopf eines amerikanischen Ureinwohners trägt. McDonalds-Schriftzeichen fassen den Erzählstrang ein und sind in ihrer Wiederholung eine (ironische) Anspielung auf die Abschlüsse von ornamentalen, antiken Teppichen. Der gutmütige Elefant hält im Rucksack seines Gedächtnisses die Figuren von Buddha und den Indianern wach. Aber so, wie sich die Bilder und Assoziationen vermischen und gegenseitig ersetzen, so verklären sich die Mythen und verdreht sich die Geschichte. Daraus lässt Nic Hess eine harmonische, aber auch verwirrende Folge von Welten entstehen, die man zu erkennen meint und die sogleich wieder entschwinden.

Nic Hess (geboren 1968 in der Schweiz) studierte an der Gerrit Rietveld Akademie in Amsterdam und an der Hochschule der Künste in Berlin. Neben Einzelausstellungen in renommierten Häusern wie dem Kunsthaus Baselland, Schweiz (2003), dem Haus der Kunst, München (2004), dem Museo de Arte de Zapopan, Guadalajara, Mexiko (2007), und dem Armand Hammer Museum, Los Angeles (2009), nahm er auch an zahlreichen Gruppenausstellungen teil. Er hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, und seine Werke sind in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten.

Title: Monumental Tour
Material: Wool, Flax, Silk
Colors: White, Black, Red
Size: W 267 x L 400 cm
Edition: 8 + 2 AP

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WALKING OVER BROKEN PLATES  by Melli Ink

Melli Inks Arbeiten halten immer überraschende Perspektiven bereit. Ihre Zeichnungen, Installationen, Objekte und Skulpturen bewegen sich in einem Spannungsfeld von Überprüfbarem und Noch-Möglichem, zeigen Reales und signalisieren ebenso Unberührbarkeit und Distanz. Als die Künstlerin in der Performance «Plates» von 2004 Hunderte von Tellern zerschlug und diese flüchtige Aktion mit den Medien der Fotografie und des Videos («zerschlage.es») weiterentwickelte, erschuf sie eine verführerische Sequenz von stimmungsvollen und ästhetischen Bildern. Das Zerstörte und Fragmentarische zeigte sich in der Folge als eine vollendete, abstrakte Darstellung. Der Teppich «Walking over Broken Plates» nimmt dieses Motiv wieder auf, und weil das Laufen auf den Scherben sich hier weich anfühlt, wird damit grundsätzlich über die Logik eines Bildes verhandelt. Dasselbe Spiel mit der Ambivalenz, dessen sich die Künstlerin tiefsinnig und hintergründig zugleich bedient, zielt zudem auf den Kontext des häuslichen Geschehens: Ein Teppich steht für Wärme und Geborgenheit, Scherben können Frohsinn, Feste und Fakire bedeuten, bei zerbrochenem Geschirr denkt man aber auch schon mal an Streit und familiäre Tristesse.

Melli Ink (geboren 1972 in Innsbruck) studierte bis 1996 Bühnenbild am Central St. Martins College of Art in London und arbeitete in der Folge als Bühnenbildnerin für Theater, Film und Oper. Gleichzeitig experimentierte sie mit den Medien Video, Performance und Plastik und entwickelte damit die Grundlage für ihre heutigen künstlerischen Konzepte. Ihre Arbeiten wurden seit 2002 u.a. mit Soloausstellungen in London, Zürich und Berlin gewürdigt.

Artist: Melli Ink
Title: Walking over Broken Plates
Material: Wool
Colors: 40 Shades of Color
Size: W 266 x L 400 cm
Edition: 3 + 1 AP


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PALAZZO by Gioia Meller Marcovicz

Es war einer dieser besonderen Tage, als ich für einen Beitrag zu diesem Teppich-Projekt angefragt wurde, und ich sagte freudig zu. Endlich bot sich mir die Gelegenheit, das Wesen und die Architektur von Venedig – der Stadt, in der ich lebe – zu greifen und in einen Teppich einzuweben. Nun konnten all diese unsichtbaren Engel, Jesuskinder, Heiligen und Weisen, Säulen und Pfeiler, Kuppeln und Bögen, das marmorne Spitzen- und Faltenwerk und die verschwenderischen Proportionen erfasst und in eine vergleichbar kleine Kamera kopiert werden. Und indem ich diese hinreissenden Eindrücke in die Technik übertrug, begab ich mich auf eine Reise, die plötzlich Sinn machte: Ich spinne einen Faden für die Meister-Weber. Magisch!»

Gioia Meller Marcovicz wurde in Hannover, Deutschland, geboren. Sie studierte ursprünglich Modedesign, gründete ihre eigene Firma ZWEI und produzierte zeitgemässe Kleider für arbeitende Frauen. 1982 wurde ihr der wichtigste Designpreis Englands zugesprochen. Von 1991 bis 1993 studierte sie Möbeldesign am Royal College of Art in London. Die 2002 von ihr gegründete Firma gioia in Venedig und London entwickelt Möbel und Leuchten. Gioia Meller Marcovicz ist bekannt für ihr multifunktionales und einzigartiges Design für Möbel- und Lichtquellen. Sie wurde mehrfach für ihre Entwürfe ausgezeichnet.


Title: Palazzo
Material: Delicate Silk
Colors: 30 Shades of Grey
Size: W 182 x L 322 cm
Edition: 8 + 2 AP


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PRIMARY by Torsten Neeland

Torsten Neeland zählt zu den bekannten neuen Minimalisten im Design, wo sich das Einfache oft aus der Lösung von komplexen Prozessen ergibt. Dabei hat Neeland stets die Verbindung zwischen dem Objekt und seinem Gebrauch im Auge. Beim Teppich Primary ging er von den hochentwickelten technischen Möglichkeiten des Herstellers dieser Teppiche aus, dessen Stärke in der dreidimensionalen Ausformung von Motiven liegt. Dieses Potenzial wollte Torsten Neeland nutzen und den kreativen Spielraum zwischen dem technisch Machbaren und der künstlerischen Freiheit testen. Wie kann ein Teppich, der begehbar ist, eine Form annehmen, die einen skulpturalen Auftritt bewirkt? Das Resultat ist in seiner Schlichtheit umwerfend: Die Motive wirken allein durch ihr reliefartiges Auf und Ab der Oberfläche und stellen so eine rhythmische Ornamentik her. Dargestellt sind Alltagsgegenstände und Werkzeuge, die sonst kaum auf einem Teppich liegen, die in ihrer eingeschnittenen Eleganz aber einen launigen Kommentar zum Verhältnis von Gebrauchswert und Ästhetik abgeben.

Der gebürtige Hamburger Torsten Neeland studierte in seiner Heimatstadt Industriedesign, bevor er 1991 sein eigenes Studio eröffnete. Seit 1997 lebt er in London, wo er das Torsten Neeland Studio for Industrial and Interior Design führt und als fester Bestandteil der Designszene gilt. Torsten Neeland ist bekannt für sein Produktdesign, aber ebenso gestaltet er private Interieurs und stattet öffentliche Räume aus, von Geschäften über Messehallen bis zu Bühnenbildern. Seine Arbeiten werden von der internationalen Presse und in der Designliteratur beachtet. Er gewann bedeutende Designpreise.


Title: Primary
Material: Wool
Color: Off-White
Size: W 151 x L 450 cm
Edition: 8 + 2 AP


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EVO by Karim Noureldin

Karim Noureldins Medium ist die Zeichnung. Zentimeter um Zentimeter, in nuancenreichen Schraffierungen und subtilen Farbschichten erobern seine Farbstifte die Papierfläche. Aus einem zwangsläufig bedächtigen Arbeitsritual entsteht am Ende eine markante Tektonik, die aus dynamischen Linien, rhythmischen Farbflächen und referenzlosen geometrischen Formen gebaut ist. Als Resultat wirkt sie wie ein fernes Echo von Geschwindigkeit und Aktion und ist grundsätzlich eine Art innere Topographie. Noureldins Zeichnungen sind detailversessen und streben zugleich ins Weite. Sie materialisieren sich als Raum-Bilder auf der begrenzten Fläche des Zeichnungspapiers und nehmen als Bild-Räume ganze Wände ein. Im Teppich-Entwurf für NeedKnot erfährt das «System Zeichnung» von Noureldin nun als Bodenbild eine weitere räumliche Entgrenzung. Dem Endprodukt eine leichte Anmutung von Dreidimensionalität zu geben und dabei die unzähligen Schattierungen einer einzelnen Farbe zu berücksichtigen, die sich wirkungsvoll vom Teppichgrund abheben, bedeutet eine enorme Herausforderung für die technische Umsetzung. So wurden auf diesem Teppich von Noureldin verschiedene Verarbeitungsverfahren eingesetzt, mit einem besonderen Akzent auf die gewebte Schlingentechnik des Untergrundes, die das Substrat des eigentlichen Zeichnens wirkungsvoll hervorhebt.

Karim Noureldin wurde 1967 in Zürich geboren und studierte Kunst an der Hochschule für Gestaltung in Basel. Ab 1994 lebte er mehrere Jahre in New York, danach folgten Aufenthalte in Rom, Kairo und London. Seit 2002 ist er Dozent an der renommierten ECAL (Ecole cantonale d’art de Lausanne) in Lausanne, wo er heute auch lebt und arbeitet. Seine Werke und installativen Projekte wurden sowohl in der Schweiz als auch international in zahlreichen öffentlichen Institutionen gezeigt.

Karim Noureldin wird häufig für Aufträge verpflichtet, die Kunst und Architektur verbinden. So realisierte er unter anderen Projekte mit Müller/Sigrist Architekten, Zürich; Park Architekten, Zürich; Make Architects, London; Raphael Nussbaumer architectes, Genf, sowie Herzog & de Meuron, Basel.



Title: Evo
Material: Wool
Colors: 22 Shades of Color
Size: W 216 x L 310 cm
Edition: 8 + 2 AP